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Geschichte Nr. 4

 

"Sie haben die Freiheit zu wählen, was Sie prägt"

 

ist der Titel eines You Tube-Videos von Prof. Dr. Raphael Bonelli, in dem er Bücher vorstellt, die er als lesenswert empfiehlt. In seinen Videos gibt der Wiener Psychiater professionellen Rat und beantwortet e-Mails, die Zuschauer ihm zusenden mit Bitte um seine fachliche Meinung und mit der Erlaubnis, sie auf seinem You Tube-Kanal öffentlich zu machen. Und in diesen Zeiten der Krise und des #bleibensiedaheim stellte er vor kurzem eine Auswahl seiner Lieblingsbücher vor und erklärte, warum er ihre Lektüre als so wertvoll erachtet.

 

Gute Bücher bringen uns Sprache nahe. Und es gibt Schriftsteller, die dieses Werkzeug vortrefflich beherrschen und uns Geschichten und Zusammenhänge auf ihre einmalige Weise nahebringen.

 

Prof. Bonellis Video-Titel beschreibt die Tatsache, dass uns das, was wir regelmäßig mit unseren fünf Sinnen aufnehmen, auf Dauer prägt. Unsere Wahrnehmung, unsere Vorlieben, unsere Persönlichkeit, unser Bewusstsein. Je öfter wir dieselbe Musikrichtung anhören, uns mit der gleichen Art von Spielen am Computer beschäftigen, die gleichen Telenovelas im Fernsehen anschauen, desto mehr pendelt sich unser Energiefeld auf das jeweilige Niveau ein. Das geschieht oft unmerklich, weil schleichend. Wir haben Freunde und Bekannte mit ähnlichen Interessen, und wir diskutieren begeistert die Details. Dadurch verstärkt sich die Verbindung mit dem jeweiligen Schwingungsfeld. Was dauerhaft wiederholt wird, prägt sich ein. Mit diesem Prinzip arbeiten die TV-Nachrichten und die Werbung.

 

Ein Ausweg ist, sich bewusst zu machen: wir haben die Freiheit der Wahl. Und an Angeboten mangelt es wahrlich nicht. Sei es an Büchern oder e-books , an interessanten Internet-Videos, an wirklich guten Filmen im Fernsehen. Wir können beginnen, uns einen Überblick zu verschaffen und auszuwählen, was uns interessiert. Was uns Freude bereitet und uns langfristig bereichert.

 

Und aktuell, wo sich die meisten von uns vorherrschend in den eigenen vier Wänden aufhalten, gibt es fast keine Ausrede mehr. Wir können beginnen, unsere Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern. Eine Aufgabe, die unseren Horizont erweitert, beruflich und privat . Wir können beginnen, über anerkannte Genies zu recherchieren, wie Tesla, Gaudí oder Leonardo da Vinci. Oder uns mit den griechischen Philosophen und deren Weisheit beschäftigen. All dieses Wissen ist oft nur einen Klick entfernt. Und es verändert unseren Blick auf die Welt.

 

Der Rahmen unserer Ansprechpartner erweitert sich, wenn wir z. B. die spanische Sprache beherrschen, wir begegnen interessanten Menschen, mit denen wir uns über die wunderbaren Bauten Gaudís in Barcelona austauschen können, und eventuell inspirieren uns Zitate von Plato oder Sokrates, ein kleines Essay zu verfassen oder demnächst wieder einen guten Schulaufsatz zu schreiben, um unsere Lehrerin zu überraschen.

 

Wir haben die Freiheit zu wählen, was uns prägt.

 

© Solandra (23. April 2020)